Japa ist eine Form der Meditation, bei der man ein Mantra laut, flüsternd oder im Stillen wiederholt. Benutzt Du eine Mala, wird ähnlich wie beim christlichen Rosenkranz, pro Perle das gesamte Mantra rezitiert (oder eben das Gebet gebetet).
Japa dient auf der offensichtlichen Ebene zunächst - wie jedes andere Meditationsobjekt - dem Geist dazu, sich über längere Zeit auf eine Sache zu fokussieren, ohne sich andauernd von vorbeiziehenden Gedankenwolken davontragen zu lassen oder – sobald man es bemerkt, falls es doch geschehen ist – sich wieder auf diese eine Sache zu konzentrieren.
Auf tieferen Ebenen reinigt Japa aber auch Deinen Geist, stärkt Deine Seele und Psyche und wirkt spirituell transformierend. Voraussetzung dafür ist, dass Du die Bedeutung des Mantras natürlich kennst, tief im Inneren bereit bist, Dich mit dem Energiefeld aller zu verbinden, die dieses Mantra rezitieren, und dass Du tief in Deinem Herzen fest an die Wirkung Deines Mantras glaubst.
Die Mala, skrt. für Gebetskette, ist das üblichste Meditationshilfsmittel, das ich dafür kenne. Sie besteht i.d.R. aus 108 Perlen und der einen Perle, die zugleich Anfang und Ende jeglicher Existenz symbolisiert. Sie wird Mala Meru genannt und nicht mit in die Japa-Runde einbezogen. Landet man dort, wandert man die Mala Perle für Perle mit den Fingern wieder rückwärts entlang, so oft man möchte. Wichtig ist nur, dass man jede Runde, auch wenn es nur eine ist, bis zu Ende durchführt.
Die Mala wird heutzutage oft auch als Schmuckstück getragen. Aber wesentlich effektiver ist ihre Wirkung, wenn man mit ihr praktiziert. Bestimmte Edelsteine, Sandelholz und die Samen des Rudraksha-Baumes gelten als besonders energetisch aufgeladene Materialien. Grundsätzlich sollte die Mala aber immer aus Naturmaterialien bestehen und leidfrei (Ahimsa) entstanden sein.
Praxis-Tipp

Foto (c) Nadja Fröhlich
Die Haltung der Mala ist üblicherweise unmittelbar vor dem Herzen, kann aber bei einer längeren Meditation auch auf dem Oberschenkel liegend sein (dann von Anfang an!). Bilde mit Daumen und Ringfinger einen Kreis und lege die Mala durch diesen Kreis. Dann kannst Du mit dem Mittelfinger die Perle weiterschieben, die Du gerade mit Deinem Mantra aufgeladen hast. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Mala über den Mittelfinger zu legen und die Perlen mit dem Daumen weiterzuschieben. Der Zeigefinger gilt als Finger des Egos (denk nur an den erhobenen Zeigefinger) und wird bei der Meditation nicht benutzt. Je häufiger Du Dein Mantra wiederholst, desto stärker entfaltet sich dessen Wirkung. Und in Kombination mit der Mala, lädst Du diese energetisch umso mehr auf. Um die Energie aufzubauen und nicht zu verlieren, solltest Du diese eine Mala auch nicht aus den Händen geben und wirklich nur zum Praktizieren verwenden.